Donnerstag, 8. Oktober 2009

Grundlagen des Vajrayana-Buddhismus, Modul 5

Das 5. Modul der "Grundlagen des Vajrayana-Buddhismus" findet vom 30. 10. bis zum 01.11. statt.

Einleitung
1. Religionsgeschichte Tibets IV: Kadam

2. Bodhicitta II
2.1 Die Entwicklung von relativem Bodhicitta
2.1.1 Wie man selbst die Verpflichtung zu relativem Bodhicitta übernimmt
2.1.2 Die Meditation über die eigene Zufriedenheit
2.1.3 Die Meditation über die Zufriedenheit der anderen
2.1.4 Die essentielle Übung zur Entwicklung von relativem Bodhicitta
2.2 Bodhicitta der Absicht: Die Vier Unermesslichen
2.3 Bodhicitta der Anwendung: Die Paramitas
2.3.1 Großzügigkeit
2.3.2 Ethik
2.3.3 Geduld
2.3.4 Freudige Anstrengung
2.3.5 Meditative Stabilität
2.3.6 Unterscheidende Weisheit
2.3.7 Geeignete Mittel und Wege
2.3.8 Stärke
2.3.9 Paramita des Wunsches
2.3.10 Paramita der ursprünglichen Weisheit

3. Madhyamaka, der mittlere Pfad: Eine Einführung
3.1 Nagarjuna
3.2 Überblick über die Stufen der Madhyamaka-Philosophie
3.2.1 Svatantrika-Madhyamaka
3.2.2 Prasangika-Madhyamaka
3.2.3 Madhyamaka-Shentong

Ausblick auf Modul 6




Den Schwerpunkt des 5. Moduls bildet diesmal das Verständnis und die Übung von Bodhicitta. Außerdem gibt es eine Einführung in die Madhyamaka-Philosophie, die eine stufenweise Vertiefung ab Modul Nr.6 vorbereitet. So machen wir auch diesmal den Kurs selbst wieder zur Übung, indem wir uns sammeln und konzentriert bei der Sache sind.


Kursleiter:
Oliver Ohanecian, M.A., geboren 1967; Studium der Ethnologie, Religionswissenschaft und Iranistik, trauertherapeutische Ausbildung; Autor, Referent und Trauerbegleiter; leitet Seminare, Arbeitskreise und Meditationen.

Studium des Buddhismus allgemein seit 1987, anfangs privat, dann im Rahmen der akademischen Ausbildung und schließlich unter verschiedenen tibetischen Lehrern;

Allgemeine Zufluchtnahme zunächst bei Geshe Thubten Ngawang; Schüler von Chögyal Namkhai Norbu, Chhimed Rigdzin Rinpoche, Ontul Rinpoche, Dzogchen Ganor Rinpoche, Dr. Nida Chenagtsang und Jetzunma Sakya Kushog.


http://uhanek.twoday.net/stories/5107410/

S. E. Ontul Rinpoche und Karma Ratna Rinpoche überraschend zu Besuch in Deutschland

Überraschend besuchen im Oktober S. E. Ontul Rinpoche und sein Sohn Karma Ratna Rinpoche (Lho Ogyen Drodul Dorje Rinpoche) Deutschland und Österreich.

http://www.lotus-see-hamburg.de/rinpoche.html

http://www.lotus-see-hamburg.de/rinpoche-sohn.html



S.E. Ontul Rinpoche ist ein anerkannter großer Heiler und herausragender Lehrer im tibetischen Buddhismus. Er wurde durch viele große Lehrer ausgebildet und autorisiert. Sein Hauptanliegen ist die Heilung von Körper und Seele. Störende Emotionen sind Verursacher vieler Erkrankungen und deshalb gibt er Unterweisungen zur Überwindung und Heilung
von Krankheiten.



Hier die Reisedaten:
Ankunft in Hamburg (von Delhi) 7.10.2009
8.10. bis 12.10. Besuch in Hamburg (Lotussee e.V.)
13.10. Reisetag nach Staufenberg
14.10. bis 20.10. Kurs in Staufenberg
21.10 Reisetag nach Wien
22.10. bis 26.10. Kurs in Wien
27.10. Rückreise nach Delhi


Am Wochende vom 09. bis 11. Oktober 2009 wird er in Hamburg folgende Belehrungen und Übertragungen geben:

- Heilungs Chöd
Ob Krankheiten im Geist oder Körper, die Chöd Praxis ist heilsam und kann sowohl für sich als auch für andere praktiziert werden. Diese Praxis beinhaltet die Lösung vom Ego und den damit verbundenen Störungen und Krankheiten von Körper und Seele. Sie ist eine Praxis schamanistischer Prägung, die mit der Visualisierung arbeitet, dass der Praktizierende seinen eigenen Körper opfert und dadurch die Fixierung auf das eigene Ich abschneidet. Rinpoche wird diese Praxis für alle durchführen.

- Atemyoga: Das Amulett von Sonne und Mond
Diese sehr seltene Unterweisung zum Atemyoga ist für alle Praktizierenden von großem
Nutzen. Insbesondere dient sie zur Stärkung der Lebens- und Heilkraft sowie zum Schutz gegen Krankheiten.

-Vajra-Vidharana Dharani
Vajra-Vidharana ist eine Erscheinungsform der halb zornvollen Bodhisattvas. Diese Praxis
reinigt und schützt gegen Krankheiten und negative Geisteshaltung.

Termine:

- Einführung Heilungs-Chöd: Freitag, 09. Oktober 2009 17.00 Uhr
- Unterweisung Atemyoga: Freitag, 09. Oktober 2009 19.30 Uhr
- Das Amulett von Sonne und Mond Samstag, 10. Oktober 16.00 Uhr, Samstag, 10. Oktober 19.30 Uhr und Sonntag, 11. Oktober 16.00 Uhr
- Einweihung und Übertragung des Vajra-Vidharana: Sonntag, 11. Oktober 19.30 Uhr

Kosten:
Einzelveranstaltung 20,00 Euro, für Mitglieder 17,00 Euro
Einweihung 25,00 Euro, für Mitglieder 20,00 Euro
Gesamter Kurs 105,00 Euro, für Mitglieder 90,00 Euro

Veranstaltungsort: Lotus-See-Zentrum, Kreisstrasse 15a, 22607 Hamburg

Es wird darum gebeten, ein eigenes Sitzkissen und bequeme Kleidung mitzubringen.
Da die Preise keine Überschüsse beinhalten, wird um zusätzliche Spenden gebeten. Außerdem müssen die hohen Reisekosten von Delhi und zurück und nach Hamburg, Staufenberg und Wien unter nur drei Zentren aufgeteilt werden.

Informationen und Anmeldungen unter 0 172 - 4 47 58 42 oder unter lotusseehamburg@web.de.
Die Teilnahme erfolgt auf eigene Verantwortung. Der Veranstalter übernimmt keine Haftung.


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Belehrungen und Übertragungen von Ontul Rinpoche und Ratna Rinpoche vom
14.10. bis 20.10.2009 im buddhistischen Zentrum Staufenberg (Palden Dharma Tare Ling)
Treiser Str. 32, 35460 Staufenberg
Tel. 06406-833851 oder dharma-tare@t-online.de
Bitte so schnell wie möglich anmelden!


Homepage des Zentrums: http://www.palden-dharma-tare.de/cms/cms/front_content.php?idcat=3

Überblick:

Mi.14.10. bis Fr. Nachmittag: Kurzretreat der geheimen 3 Wurzelpraxis (für Praktizierende des Yangzab)
Fr. 20.30 Uhr Chenresig Einweihung
Sa. 10.00 und 14.30 Uhr Atemyoga das Amulett von Sonne und Mond
Sa. 20.30 Uhr Guru Rinpoche Kalden Drendze Einweihung
So. 10.00 Uhr Tara Lhamo Öser Chenma (Maritse) Einweihung
So. 15.30 Uhr Heilungs-Tchöd
Mo. 16.30 Uhr Tchöd Praxis
Mo. 20.30 Uhr Tchöd Einweihung
Di. 16.30 Uhr Tchöd Praxis
Di. 20.30 Uhr Dorje Drollo Einweihung


14.10. bis 16.10.2009
Für die Mitglieder des DDC Kurses werden im Rahmen eines kurzen und intensiven
Retreats Fragen zur Praxis geklärt und vertiefende Belehrungen gegeben. Für jene DDC
Mitglieder, denen es wegen der kurzen Vorankündigung nicht möglich ist teilzunehmen,
kann ein Skript der Belehrungen erworben werden.
84 Euro

Chenresig Einweihung
Fr. 16,10.2009
20:30 Uhr
Chenresig, die Verkörperung von Liebe und Mitgefühl, hilft uns Bodhicitta
zu entwickeln, das die Herzessenz des Dharmas darstellt, und die
illusorischen Erscheinungen mitfühlend zu betrachten. Durch die Praxis von
Chenresig und die Rezitation seines Mantras realisieren wir die Bedeutung
der untrennbaren Einheit von Mitgefühl und Leerheit.
15 Euro


Übertragung, Belehrung und Übung des Atemyogas
Das Amulett von Sonne und Mond
Sa. 17.10.2009
10.00 - 12.00 Uhr und 14.30-16.00 Uhr
In zwei Sitzungen werden wir die Übertragungen und Belehrungen von Rinchen Phüntsog
aus dem Yangsab erhalten und entsprechend üben.
Diese sehr seltenen Belehrungen zum Atemyoga wurden von Rinpoche auch im Rahmen
des letzten DDC Retreats in Tso Pema gegeben – sie sind für alle Praktizierenden von
großem Nutzen. Insbesondere sind sie zur Stärkung der Lebens- und Heilkraft, sowie
zum Schutz gegen Krankheiten von großem Nutzen.
40 Euro

Guru Rinpoche Kalden Drendze Einweihung
Sa. 17.10.2009
20:30 Uhr
Kalden Drendze ist ein sehr kraftvoller und seltener Aspekt von
Padmasambhava in aufrecht stehender Haltung, die auch
Praktiken zur Überwindung von Armut, sowie Guru Rinpoche als
Medizinbuddha Orgyen Menlha und Abwehrpraktiken gegen
Negativitäten und Krieg umfasst.
15 Euro

Tara Lhamo Öser Chenma Einweihung
So. 18.10.2009
10.30 Uhr
Diese besondere Form der Tara, die auch bei den 21 Taras als weiße
Form erscheint, ist mit starkem Licht versehen, das besonders für
Kranke Heilung bringt und allgemein die Lebenskraft und
Langlebigkeit stärkt sowie alle Hindernisse beseitigt.
20 Euro

Sitzung zur Heilung von Krankheiten und mentalen Problemen
So. 18.10.2009
15.30 Uhr
Rinpoche hat sich bereit erklärt, eine Tchöd Sitzung zur
Heilung von Krankheiten und mentalen Problemen zu
gewähren. Die Teilnahme ist für alle offen, die der Heilung
bedürfen. Bitte bequeme Kleidung anziehen.
20 Euro

Ganzes Wochenende: Freitag bis Sonntag: 100 Euro zzgl. Spende an Rinpoche und zzgl.
Kosten für Kost und Logis

Detschen Nyingpo Lüdjin Tchöd Praxis
Mo. 19.10.2009
16.30 Uhr
Aus dem Zyklus der Essenz großen Glücks stammt diese sehr tiefgründige und
essentielle Tchödpraxis: das magische Netz Samantabhadras.
Wir praktizieren unter Anleitung der beiden Rinpoches
12 Euro

Tchöd Einweihung
Mo. 19.10.2009
20.30 Uhr
Um die Praxis des Tchöd, des Abschneidens der Anhaftung an den eigenen Körper auf
allen Ebenen nutzbringend praktizieren zu können, benötigen wir die Ermächtigung zur
Praxis. Speziell diese Übertragung ist sehr kraftvoll und tiefgründig.
15 Euro

Detschen Nyingpo Lüdjin Tchöd Praxis
Di. 20.10.2009
16.30 Uhr
Aus dem Zyklus der Essenz großen Glücks stammt diese sehr tiefgründige und
essentielle Tchödpraxis: das magische Netz Samantabhadras.
Wir praktizieren unter Anleitung der beiden Rinpoches
12 Euro

Dorje Drollo Einweihung
Di. 20.10.2009
20.30 Uhr
Abschließend wird Rinpoche noch eine Praxis von Guru Dorje
Drollo, der überaus zornvollen Erscheinung von Padmasambhava
übertragen.
20 Euro

Ganzes Retreat: 200 Euro zzgl. Spende an Rinpoche und
zzgl. Kosten für Kost und Logis

Anmerkungen: Der Besuch der Rinpoches ist SEHR überraschend möglich
geworden. Allerdings sind für diese Reise nur 3 Wochen Zeit und nur 3 Zentren
werden besucht. Trotzdem werden die Reisekosten von Delhi nach
Hamburg, Staufenberg, Wien und wieder zurück nach Delhi aufgeteilt werden müssen. Dies begründet die relativ hoch angesetzten Kosten. Ihr wisst aber auch, dass ihr uns bei
Problemen immer ansprechen könnt!

Rinpoche wird direkt in Englisch lehren, was bei Bedarf dann übersetzt wird.
Übernachtungen können organisiert werden, bei genügend schnellen
Anmeldungen wird für Verpflegung gesorgt. Bitte entscheidet euch so schnell wie
möglich!

Mutter Natur

© Oliver Ohanecian

Natur - was soll das sein? Für viele ist es der Bereich der Welt, in dem Bäume gedeihen, Flüsse mäandern und Winde wehen, ohne auf Mauern und Menschen zu stoßen. Natur, das ist dort, wo sich außerhalb menschlicher Wohnstätten möglichst viel Flora und vielleicht sogar etwas Fauna zu pittoresken Szenerien zusammensetzt. Natur sind die Orte, an denen man sich von anderen Leuten und Notwendigkeiten des Alltags nicht gestört fühlt. Es sind die Orte, an denen die Winde der Fantasie wehen können, ohne auf lästige Begrenzungen zu stoßen.

"Eigentlich sehe ich mich als Naturmystikerin", erklärte mir Mitte der neunziger Jahre eine Frau aus meinem Bekanntenkreis, nennen wir sie Veronica, die sich, aus der Ökologie- und Frauenbewegung kommend, bereits seit Anfang der achtziger Jahre in Kreisen bewegt hatte, welche sich vorwiegend als naturreligiös begriffen. Die Menschen, so teilte sie mir häufig mit, lebten nicht länger im Einklang mit der Natur. Im Grunde seien sie eine regelrechte Bodenkrankheit, unter der Mutter Erde zu leiden habe. Besonders schien dies üblicherweise bei den Nachbarn ihrer aktuellen Wohnungen der Fall zu sein, die nach Ansicht Veronicas mal zu laut, mal zu spießig, mal zu sehr unterschwellig aggressiv, immer aber auf irgendeine Weise würdig waren, als "widerlich" bezeichnet zu werden. Sie waren eben in den Augen der Naturmystikerin nicht Teil der Natur, so schien es.

So pflegte die Naturmystikerin nach einem halben, spätestens jedoch nach etwa zwei Jahren ihre Wohnungen zu wechseln. Dies stets unter Verweis auf einen nomadischen Vorfahren, durch dessen Gene ein Hang zur Unruhe genauso schicksalhaft vorgegeben sei, wie eine tiefe Naturverbundenheit. Diese Natur, das waren in ihren Augen die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, die überall dort in stärkerem Maße präsent zu sein schienen, wo es eine hübsche Szenerie in der Landschaft gab. Um also den Unbilden der Stadt und ihren disharmonischen Nachbarn zu entfliehen, pflegte sie mit ihrem alten Renault verschiedene malerische Orte in den Feldern und Wäldern der näheren Umgebung, sowie allerlei "Kultplätze" in ganz Deutschland zu besuchen. Umgang pflegte sie hauptsächlich mit anderen Naturmystikern, die sich wie sie selbst in der Tradition weiser Frauen und Männer oder auch der Indianer und Schamanen stehend verstanden, sozusagen als Gemeinschaft der Naturverbundenen im Gegensatz zu den gewöhnlichen Menschen, die eben nicht Teil der Natur und daher widerlich waren.

Natur scheint im Erleben und Denken vieler Menschen oft etwas Abgespaltenes zu sein, das immer in einem Außenbereich liegt: Außerhalb ihrer Wohnstätten, außerhalb einer von ihnen definierten Gruppe, außerhalb ihres Schaffens und Tuns, außerhalb ihrer selbst. Tatsächlich unterscheiden sich Naturmystiker wie Veronica und Neuheiden jeder Couleur im Grunde oft nicht von anderen Zeitgenossen. Sie bewegen sich in der gleichen europäischen Denktradition. Der Begriff "Natur" wird umgangssprachlich heute in zwei verschiedenen Bedeutungen verwendet. Einerseits bezeichnet er den Zusammenhang des Seienden in der Welt und vor allem unserer Umwelt. Andererseits wird von der Natur einer Sache gesprochen, d.h. der Begriff bezeichnet die wesentlichen Eigenschaften einer Sache.

Der Ursprung des Begriffes Natur liegt wie so vieles in der europäischen Kultur in Griechenland. "Natur", auf griechisch "fýsis", leitet sich ab aus dem Verb "fýein", was übersetzt werden kann mit "hervorgebracht, werden, wachsen". Die Physis ist somit der Bereich dessen, was von selbst ist und in sich selbst den Anfang von Veränderung und Bestand trägt. Das bedeutet, dass die Physis eines Dinges das ist, was dieses Ding von sich aus ist. Die beiden heutigen Bedeutungen des Begriffes "Natur" fallen bei den Griechen zusammen: Natur ist das, was ein Ding an sich selbst ist, und Natur ist der Zusammenhang der Dinge, die von sich aus sind.

In der ersten systematischen Naturphilosophie, der Physik des Aristoteles, wird der Natur als dem Bereich dessen, was von selbst ist, die Technik als Bereich dessen, was der Mensch hervorgebracht hat, gegenüber gestellt. Der Geist als das geistige Leben der Wesen, also der Bereich ihrer Wahrnehmungen, Gefühle, Wünsche, Gedanken und Absichten, gehört zur Natur.

Aristoteles unterscheidet vier Arten von Ursachen: die Form (eidos) und die Materie (hýle) eines Dinges, den Ursprung einer Veränderung, insbesondere einer Bewegung, und das Ziel oder den Zweck (télos) einer Veränderung. Innerhalb der Natur hat jedes Ding eine Form. Form ist dabei insofern etwas Geistiges, als die Seele eines Wesens sie von dem betreffenden Ding aufnimmt. Die Seele verfügt dann über das Ding als Begriff. So ist etwa die Form eines Steines im Stein und als Begriff "Stein" in der Seele. Auf dieser Grundlage gibt es dann keinen Gegensatz zwischen Natur und Geist, sondern einen Übergang von unbelebter Materie über Pflanzen und Tiere hin zu denkenden Wesen.

Jede Veränderung innerhalb dieses natürlichen Gefüges hat Aristoteles zufolge einen Ursprung, sondern ist außerdem auf einen Ziel oder einen Zweck gerichtet. Aus diesem Grunde fügt sich Aristoteles zufolge das Handeln von Lebewesen aufgrund von Wünschen und Begierden, das absichtsvolle Handeln denkender Wesen eingeschlossen, in die Natur ein.

Ein Gegensatz zwischen den Dingen der Natur (fýsis) und den Dingen der Kunst und Technik (techné) besteht darin, dass die Formen der Produkte der Technik sich zunächst im Geiste des Herstellenden befinden und der Zweck der Veränderung vom Herstellenden gesetzt wird und nicht dem Ding als solchem entspringt. Allerdings gehört die Absicht, etwas mit dem Einsatz von Technik herzustellen, zur Natur des Menschen, d.h. trotz des grundlegenden Unterschiedes dieser beiden Kategorien vollenden die Produkte der Technik doch das, was in der Natur angelegt ist.

Im christlichen Mittelalter erfuhr der aristotelische Naturbegriff eine wichtige Änderung: Die Natur ist nicht aus sich selbst, sondern von Gott geschaffen. Verbunden mit dieser Veränderung waren Gedanken zur Absolutheit Gottes, denen zufolge Gott aus absoluter, ungebundener Macht heraus handeln kann, ohne an Prinzipien gebunden zu sein. Durch dieses Denken verlor der aristotelische Naturbegriff seine Tragfähigkeit, denn wenn Gott aus absoluter Macht heraus handeln kann, dann kann das Vertrauen auf eine sinnvolle Ordnung der Natur, in die der Mensch integriert ist, zumindest erschüttert werden. Aus dieser Änderung des Naturverständnisses ging der neuzeitliche Naturbegriff hervor, der bis heute für die Naturwissenschaften bestimmend ist.

Im siebzehnten Jahrhundert wurde durch René Descartes ein Modell formuliert, das das Naturverständnis der Wissenschaft bis heute bestimmt. Descartes sah Natur als einen Bereich des räumlich und zeitlich Ausgedehnten, der auch gekennzeichnet ist durch Bewegung. An Stelle der vier aristotelischen Ursachen erkennt er nur noch den Ursprung von Bewegung als Ursache an. Regelmäßigkeit wird nicht mehr unter dem Gesichtspunkt eines Zieles betrachtet, vielmehr erscheint Bewegung selbst als Gesetzmäßigkeit. Die einzelnen Bewegungen sind durch andere Bewegungen nach Gesetzen determiniert, die in der Sprache der Mathematik ausgedrückt werden können. Was nach Aristoteles für die Produkte der Technik gilt, das überträgt Descartes auf die Natur insgesamt: Ihr ist keinerlei Ziel und Zweck immanent.

Descartes kontrastierte zu dem Bereich der Ausdehnung, der res extensa, das Denken, den Bereich der res cogitans, als einen eigenständigen Seinsbereich. So ist der Mensch zwar an die Natur gebunden und muss zu seiner Selbsterhaltung und Selbstbehauptung handelnd in sie eingreifen. Als denkendes Wesen jedoch gehört er einem von der Natur unabhängigen Daseinsbereich des Geistigen an. So dient Naturwissenschaft nicht nur der Erkenntnis von der Natur, sondern sie die der menschlichen Selbstbehauptung in der Natur.

Kommen wir also zurück zu Veronica und ihren naturmystischen Freunden. Ihre Form der Mystik schien eine Kritik an einer Gesellschaft auszudrücken, die ihnen naturfern erschien. Es war oft die Rede von einer technokratischen Gesellschaft, die in ihrer Verblendung die Natur als Bereich des Heiligen entzaubert habe. Und doch schienen sich diese Mystiker von den kritisierten Formen des Denkens nicht zu entfernen. Vielmehr wurde die res extensa durch Ausschmückung mit hausgestrickten Göttern und Geistern ein wenig umdekoriert. Wie ein Uhrwerk mit Blumendekor und Stahlrohre mit Häkeldeckchen.

Wenn ich bei strömendem Regen das Haus verlasse, dann fällt mir auf, dass er in der Stadt genauso nass ist und strömt wie in Wäldern, Feldern und Wiesen. Auch in Häuserschluchten weht der Wind. Auch in Fußgängerzonen brennt die Sonne. Welcher Art sind mystische Erkenntnisse, die Natur lediglich in vermeintlich unberührten Orten finden können? Und welcher Art sind die damit verbundenen Götter, die ihre Verehrer dazu verführen, durch einen Naturtourismus einen Beitrag zur Maschinerie der Zerstörung zu leisten? Vor allem aber: Was ist das für ein Naturbegriff, der begrenzt ist auf romantischen Pflanzenwuchs, jedoch die Natur nicht im Mitmenschen zu erkennen vermag?

Oft macht es den Anschein, als würde in manch einer naturmystischen Betrachtung unserer Gegenwart die cartesianische Sicht auf eigentümliche Weise mit Vorstellungen des christlichen Mittelalters kombiniert. Da wird dann eben eine Schöpfergottheit, umgeben von allerlei Naturgeistern, in der res extensa gedacht, die jedoch von der res cogitans getrennt bleibt. Man kann vermuten, dass dies der Grund ist für die beliebte antiintellektuelle Gefühligkeit, die so eng an das geknüpft zu sein scheint, was sich postmoderne Stadtmenschen gerne unter Natur und Naturreligion vorstellen. Will man zur Natur hingelangen und göttliche Kräfte in ihr entdecken, so heißt dies wohl den getrennt davon existierenden Bereich der Verstandeskraft und der technokratischen Sichtweisen auf die heilige Natur zu verlassen - und doch verlässt ihn gerade deshalb nicht, weil man einen Teil der eigenen Natur weiterhin abspaltet. Und so entstehen wunderbare Geschichten, die das Leben letztlich sehr durchschnittlichen Menschen auf den Leib schreibt: Von der heidnischen Hohepriesterin mit tiefem Naturbezug, die ungeschminkt niemals das Haus verlassen mag; von den neuen Hexen, die sich im Besitz tiefer Mysterien der Natur wähnen und diese Bindung dadurch feiern, dass sie mit Hilfe einer leistungsstarken Stereoanlage das Objekt ihrer Verehrung in einem alten Steinbruch lautstark mit Technomusik beschallen; oder von solchen Naturmystikern, zu deren Image die mit Hilfe von viel Chemie z.B. rot oder lila gefärbten Haare gehören. Der Anekdoten sind viele.

Sicher, es gibt Ausnahmen. Das cartesianische Modell zu verlassen und eine Sichtweise auf die Natur zu entwickeln und konsequent zu leben, die z.B.der aristotelischen entspricht, erfordert viel Selbstkritik und Disziplin. Ich befürchte aber, die Bequemlichkeit ist ein Dämon von großer Macht. Und ich befürchte, dass die meisten Menschen unserer Gesellschaft ihm unterliegen. Was bleibt, sind die Wellness-Programme "Spiritualität", "Naturreligion" und "Harmonie", die zwar nichts verändern, jedoch schöne Gefühle verursachen und das unbequeme Gewissen betäuben.

Mystik als Weg zum Absoluten - ein kurzer Vergleich

© Oliver Ohanecian

Vergleicht man Beschreibungen der mystischen Erfahrung aus allen Teilen der Welt, so zeigt sich als gemeinsames Hauptelement die Erfahrungsdimension der Totalität, d.h. eine spirituell kompetente Person verläßt den Bereich gläubiger Religiosität und gelangt in einen Bereich lebendiger Erfahrung, der mit Begriffen der angestammten Religion umschrieben wird.

Als eine der augenfälligsten Gemeinsamkeiten in allen Formen der Mystik tritt die Überwindung des abgrenzenden Ego und der daraus resultierenden Verschmelzung mit der Totalität oder vielleicht besser: dem Absoluten, das als hinter den Erscheinungen ruhend und als ihre wahre Natur begriffen wird, hervor. Die gewöhnliche Lebenswelt erscheint als ein Prozeß der konzeptuellen Zersplitterung, der von diesem Absoluten wegführt. Der Weg der Mystik macht mit unterschiedlichen Methoden diesen Prozeß wieder rückgängig. Ein chassidischer Ausspruch hierzu scheint in seiner Parallelität zur buddhistischen Leerheitslehre auf eine gleichartige Erfahrung zu verweisen:

"Die Schöpfung des Himmels und der Erde ist die Entfaltung des Etwas aus dem Nichts, das Hinabsteigen des Oberen in das Untere. Aber die Heiligen, die sich vom Sein ablösen und Gott immerdar anhängen, die sehen und erfassen ihn in Wahrheit, als wäre das Nichts wie vor der Schöpfung. Sie wandeln das Etwas in das Nichts zurück. Und dies ist das Wunderbarere: das Untere emporbringen. Wie es geschrieben steht in der Gemara: 'Größer ist das letzte Wunder als das erste'."1

So gelangt der Mystiker aus der Welt der Zersplitterung in einen nichtdualen Bereich jenseits aller Konzepte. Entsprechend liegt es in der Natur dieses Zustandes, dass er sprachlich nicht ausdrückbar ist. Lediglich durch die Negation, die Metapher und das Paradox läßt er sich annäherungsweise umschreiben.

Das Absolute also ist nicht unmittelbar ausdrückbar. In der christlichen Schrift "Die göttlichen Namen"2 ist Gott das Allumfassende und dadurch Unaussprechlich-Geheime. Lediglich über eine Deutung der in der Bibel ausgeführten Namen Gottes lassen sich Aussagen über ihn machen und besonders begnadeten Menschen wird die Schau seines Abglanzes zuteil. Gott ist das, was jenseits jeder Grenze und außerhalb aller Gegensätze liegt. Er steht über allem denkbaren und ist der Urgrund allen Seins. Sein Wesen ist für den Menschen unfaßbar und unbegreiflich. Er ist der Allherrscher, der Alte der Tage, Äonen und Zeiten, also das, was sich jenseits aller zeitlichen Ausdehnung befindet. Er ist der Friede, der das Universum zusammenhält. Er ist Macht, die vor und jenseits aller Macht, Übermacht und Macht an sich ist. Er ist Gerechtigkeit, Heil und Erlösung. Er ist das Große, das Kleine, der Ruhende, der Bewegte und der Immergleiche. Er ist der Heilige der Heiligen, d.h. das makellos Reine. Als Inbegriff aller Befehlsgewalt und Herrschermacht ist er der König der Könige und der Herr der Herren. Seine Eigenschaft des allumfassenden und allüberragenden macht ihn zum Gott der Götter. Schließlich ist er als das Unerschaffene und Ewigerschaffende das Vollkommene und als Ursache von allem ist er das Eine.3

Der mystische Weg besteht nun darin, dass sich der Mensch zunächst der Symbole bedient, um nach seinen Möglichkeiten zur Gotteserkenntnis zu gelangen. Von den Symbolen ausgehend kann er sich langsam stufenweise zu immer höherer Schau erheben, wobei er alle Versuche der Rationalisierung beenden muss4, denn die Wesenszüge Gottes sind, wie oben gezeigt, tiefgründige Wirklichkeiten, die letztlich mit Worten nicht mitteilbar sind. Mystische Gotteserkenntnis wird also nicht auf intellektuellem Wege erlangt, wenngleich auch der Intellekt ein Werkzeug auf dem Weg zu dieser Erfahrung darstellt. Der Mystiker muss bereit sein, sich außerhalb alles Erschaffenen zu stellen, d.h. über die verschlungene Dynamik der Erscheinungswelt und ihrer Formen hinauszugehen oder eine innere Distanz dazu zu gewinnen, um das unerschaffene Licht zu schauen, d.h. in die Dunkelheit Gottes einzudringen, die heller ist, als jedes Licht5.

Gerade diese paradoxe Licht-Dunkel-Symbolik, die das Licht des Absoluten in seiner Unerkennbarkeit für das dualistisch Begrenzte als Dunkelheit oder Finsternis beschreibt, findet interessante Parallelen in anderen Systemen der Mystik. So etwa auch in einem Kommentar zum kabbalistischen Buch Bahir von Rabbi Isaak von Akko (ca. 1310):

"Es gibt eine Finsternis, die nicht Finsternis an sich, sondern von uns aus ist, und das ist das große Licht, das allem Leuchtenden leuchtet und Finsternis heißt, weil es unerfaßbar ist; denn alles Unerfaßbare ist für den, der es nicht erfassen kann, 'Finsternis', wäre es auch ein leuchtendes Licht."6

Dunkelheit im Sinne der Mystik ist also eine Dunkelheit des Nicht-Wissens oder Nicht-Erkennens. Die Natur Gottes ist gleißendes Licht und die Natur der Welt ist Gott. Dementsprechend ist das Böse nicht etwa einfach nur gleichzusetzen mit der Finsternis, sondern vielmehr ist es das, was die Dinge aus ihrer Einheit mit Gott isoliert7. Aus der verblendeten Sicht des Egos entsteht die Illusion von Getrenntheit. In den Worten der Chassidim:

"Wer eine Frau sehr begehrt und ihre buntfarbnen Gewänder betrachtet, dessen Sinn geht nicht auf das Prunkzeug und die Farben, sondern auf die Herrlichkeit der begehrten Frau, die in sie gehüllt ist. Aber die Andern sehen nur die Gewänder und nichts mehr. So schaut, wer Gott in Wahrheit begehrt und empfängt, in allen Dingen der Welt nur die Kraft und den Stolz des Bildners des Urbeginns, der in den Dingen lebt. Wer aber nicht auf dieser Stufe ist, sieht die Dinge von Gott getrennt."8

Nicht-Wissen ist der Zustand des Egos, Mystik ist die Beendigung des Egos. Das Ego ist in seiner Abspaltung die Ursache leidhafter Zustände, deren größter der der Abspaltung selber ist. Meister Eckhart spricht hierbei vom Eigenwillen:

"Weißt du´s auch nicht oder dünkt es dich auch nicht so: niemals steht ein Unfriede in dir auf, der nicht aus dem Eigenwillen kommt, ob man´s nun merke oder nicht. Was wir da meinen, der Mensch solle dieses fliehen und jenes suchen, etwa diese Stätten und diese Leute und diese Weisen oder diesen Vorsatz oder diese Bestätigung - nicht das ist schuld, dass dich die Weise oder die Dinge hindern: du bist es (vielmehr) selbst in den Dingen, was dich hindert, denn du verhältst dich verkehrt zu den Dingen."9

Erst indem der Mensch das Ego beendet, kann er zu seiner wahren Natur und somit auch zu Gott gelangen, denn alles wird in ihm zu Gott:

"Fürwahr, ließe ein Mensch ein Königreich oder die ganze Welt, behielte aber sich selbst, so hätte er nichts gelassen. Läßt der Mensch aber von sich selbst ab, was er auch dann behält, sei´s Reichtum oder Ehre oder was immer, so hat er alles gelassen."10

Wer den falschen Zustand ablegt, der findet Gott in sich. Wer ihn aber außerhalb sucht, "sei´s in Werken oder unter den Leuten oder an Stätten, der hat Gott nicht"11. In der islamischen Mystik sagt daher Maulana Jalaluddin Rumi (1207 - 1273): "Ich fand Gott in meinem Herzen"12 und von al-Hallaj (ca. 858 - 922) ist der Ausspruch überliefert:

"Zwischen mir und Dir (Gott) gibt es eine Ichhaftigkeit, die mich bedrängt. So hebe mit Deiner Ichhaftigkeit meine Ichhaftigkeit auf und beseitige die Trennung!"

Das Grundschema aller Mystik scheint also im Wesentlichen zu sein: Die Aufgabe des Ego mit seinen Bindungen und Konditionierungen; das Erreichen von Gleichmütigkeit; das Erreichen eines als glückhaft empfundenen Zustandes inneren Friedens; die Vereinigung von Subjekt und Objekt; schließlich das Erreichen eines höchsten Zustandes, der mit der menschlichen Sprache nicht mehr beschreibbar ist13, d.h. das Erreichen der Erfahrungsdimension der Totalität.

1Buber, Martin: Ekstatische Konfessionen. Darmstadt 1985: 222
2In dieser mystischen Schrift wird eine Lehre über das Wesen Gottes ausgebreitet, die von den biblischen Bezeichnungen Gottes ausgeht. Bock, Eleonore: Die Mystik in den Religionen der Welt. Zürich 1993: 394.
3Bock 1993: 394 - 400
4Bock 1993: 394 - 395
5Bock 1993: 402
6Scholem, Gerhard: Das Buch Bahir. Darmstadt 1989: 2
7vgl. hierzu auch Scholem, Gerschom: Von der mystischen Gestalt der Gottheit. Frankfurt a.M. 1977: 63
8Buber 1985: 221
9Zit. in: Becher, Gerd/ Elmar Teltow: Vom Frieden der Seele. München 1996: 147 - 148
10Zit. in: Becher/Teltow 1996: 148
11Zit. in: Becher Teltow 1996: 150
12Zit. in: Bock 1993: 317
13vgl: Bock 1993: 16 - 20

Grundlagen des Manichäismus

© Oliver Ohanecian


Im dritten Jahrhundert lehrte Mani, wie er selber berichtet, unter dem Einfluss seines himmlischen Zwillings ein religiöses System, das so sehr dem Zeitgeist entsprach und auf viele Menschen so überzeugend wirkte, dass es sich in kurzer Zeit zu einer Weltreligion entwickelte, die weit über tausend Jahre Bestand hatte. Eine wichtige Rolle mag hierfür der Umstand gespielt haben, dass der Manichäismus im Gegensatz zu vielen anderen gnostischen Gruppierungen jedem offen stand - er war eine Religion für alle.

Die manichäischen Missionare zogen westwärts durch Mesopotamien, Arabien, Ägypten, trugen ihren Glauben nach Nordafrika und in das Römische Reich, wo sie viele christliche Konvertiten fanden. Für lange Zeit wurde der Manichäismus als größte gnostische Strömung der stärkste Konkurrent des Christentums. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Konkurrenz sickerten viele Aspekte des Manichäismus in die Lehren der Kirche, wie auch in den Volksglauben. Der Kirchenvater Augustinus (gest. 430) war neun Jahre lang ein manichäischer Auditor, ehe er sich zum christlichen Glauben seiner Mutter bekehrte[1].

In östlicher Richtung breitete sich der Manichäismus entlang der Seidenstraße über Iran, Afghanistan, Indien, Turkestan und Zentralasien bis nach China aus. Die Uiguren wurden im frühen 8. Jahrhundert bekehrt und machten den Manichäismus 762 zur Staatsreligion. Manichäer waren außerdem vielfach bei Muslimen beschäftigt, die ihre Integrität, ihren Fleiß, ihre mathematischen und astronomischen Kenntnisse, wie auch ihre künstlerische Geschicklichkeit schätzten. Weit über tausend Jahre war der manichäische Einfluss auf Buddhismus, Christentum und Islam wirksam[2].


1. Gnosis und Gnostizismus

Gnostizismus ist ein religionsgeschichtliches Phänomen, das wie kein anderes die Entwicklung des europäischen und - bedenkt man seine heutige Ausbreitung und Wirksamkeit - "modernen" Denkens nachhaltig beeinflusst und geformt hat. Der griechische Terminus "Gnosis" bedeutet Erkenntnis, doch ist diese Erkenntnis nicht einfach eine intellektuelle Einsicht, sondern ein befreiendes Erkennen des Wesens der Welt und der göttlichen Geheimnisse. Der Gnostizismus, das Religionsphänomen, dessen zentrales Element die Gnosis darstellt, kann definiert werden als dualistische Religion, die sich aus unterschiedlichen Schulen und Denksystemen zusammensetzt, die zu Welt und Gesellschaft eine betont ablehnende Position einnimmt und eine Befreiung/Erlösung des Menschen aus den Zwängen der irdischen Existenz durch die Gnosis seiner wesenhaften Bindung, als Seele oder Geist, an ein überirdisches Reich der Freiheit verkündet[3].

Die gnostischen Lehren waren bereits in der europäischen Antike so außerordentlich vielgestaltig, dass die Kirchenväter sie mit der vielköpfigen Hydra verglichen. Sie reichten von asketisch-moralischen Systemen, wie dem von Mani gelehrten, bis zu ausschweifend orgiastischen Gruppierungen. Den meisten Gnostikern galt die Welt als die Schöpfung eines dunklen, dämonischen Gegengottes, während der wahre Gott sich außerhalb dieser Welt in einem jenseitigen Lichtreich befand. Der Mensch hatte Anteil an beidem. Sein Körper war ein Teil der Welt des Gegengottes, des Demiurgen, während seine Seele oder sein Geist ein Teil der Lichtwelt war, d.h. der wirkliche Mensch ist göttlicher Natur. Er ist in irgendeiner Form aus dem Lichtreich in die materielle Schattenwelt gefallen und befindet sich dort nun im Exil. Befreiung erlangt er durch die transzendente Erkenntnis, die Gnosis, die in ihm sein wahres Wesen wieder zu Bewusstsein bringt. Dieser Grunddualismus wird auch in einem Wortspiel zum Ausdruck gebracht: "soma-sema" - der Körper ist das Grab der Seele, d.h. seine Bedürfnisse und Begierden bilden Hindernisse für das höhere spirituelle Leben[4].

Der Gnostiker hatte durch seine Erkenntnis Befreiung erlangt und zeigte daher seine Verachtung der Gebote des falschen Gottes, indem er eine Art Gegendasein führte. So war seine Lebensführung entweder geprägt durch die Verweigerung in Form strenger Askese, durch die er der Welt entsagte, oder durch bewusste Ausschweifung, die den absichtlichen Missbrauch der Möglichkeiten der Welt zum Ausdruck brachte[5].

Der antike Gnostizismus, unabhängig, ob man hierbei asketische oder orgiastische Gruppierungen betrachtet, war zu seiner Zeit und in seiner damaligen Umgebung revolutionär. Er bot einen neuartigen Entwurf des Verhältnisses des Menschen zur Welt und zu Gott. Gemeinsam ist allen Gruppierungen die Feststellung eines qualitativen Unterschiedes zwischen Mensch und Welt. Der Mensch ist hierbei in der Welt, aber nicht von der Welt. Die Welt verliert in der Sicht des antiken Gnostikers, sehr zur Empörung seines griechischen Zeitgenossen, ihre göttliche Transparenz und bekommt dämonischen Charakter. Der Mensch ist anders als die Welt und im Kern dasselbe wie Gott. Wegen dieser der Gnosis typischen Ansicht der Konsubstantialität von Mensch und Gott bezeichnen manche Forscher Gnosis gar als eine mythische Projektion der Selbsterfahrung[6].

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2. Mani - ein kurzer biographischer Überblick

Mani lebte von 216-276 n.Chr. Er wurde am 14. April 216 nahe der persischen Residenzstadt Seleukia-Ktesiphon am Tigris geboren[7]. Der Name seiner Geburtsstadt war, nach al-Biruni, Mardinu oder, nach an-Nazim, Huha[8]. Sein Vater Pattak[9] soll aus Ekbatana, dem heutigen Hamadan, gestammt haben[10] und gehörte einer gnostischen Täufersekte an, bei der es sich nach dem Kölner Mani-Kodex um die häretisch-judenchristliche Gemeinde der Elchasaiten (Elkesaiten) handelte, die sich auf den legendären Propheten Elchasai [11]zurückführten, der um 100 n.Chr. in Syrien auftrat. Bereits früh führte Pattak seinen Sohn in diese Sekte ein[12].

Ab seinem zwölften Lebensjahr, um 228/29, bis etwa 240 empfing Mani eine Reihe von Visionen, in denen ihm die Lehre offenbart wurde. Hierbei erschien ihm sein himmlischer Doppelgänger[13] und versicherte Mani seines ständigen Schutzes und Beistandes, worin dieser später auch die Offenbarung des "Trösters"[14] oder Heiligen Geistes wirksam sah, der ihm auf diese Weise die Geheimnisse seiner Lehre offenbart habe[15]. Der Zwilling lehrte ihn das Mysterium der Höhe und der Tiefe, d.h. er beschrieb ihm das lichte Gottesreich in der Höhe und das Reich der Finsternis in der Tiefe, wie sich Licht und Finsternis vermischten, wie der Urmensch in den Kampf zog, göttliche Gesandte die Welt und der Teufel den Menschen erschufen etc[16].

Zunächst befahl der Zwilling Mani, dass er die Lehren geheim halten solle. Im Alter von vierundzwanzig erhielt er dann aber den Auftrag, die wahre Religion zu verkünden. Als Mani seinen Sektenbrüdern seine neue Erkenntnis mitteilte, stießen sie ihn aus ihrer Gemeinschaft aus. Einige waren zwar bereit, auf ihn zu hören, aber die Mehrzahl war der Ansicht, dass unter ihnen einer der falschen Propheten erschienen sei, die nach den Evangelien vor dem Weltende zu den Menschen kommen würden. Es gab einen Tumult und Mani verdankte es dem Einschreiten seines Vaters, dass er nicht erschlagen wurde[17].

Durch den Zwilling ermutigt, begann Mani nun mit seiner Mission, die Lehre zu verbreiten und eine Gemeinschaft zu gründen. Zunächst missionierte er ab 241 erfolgreich in Indien, wahrscheinlich im heutigen Beludschistan. Danach reiste er um 242/243 wieder nach Babylonien, um nach dem Tode Ardashirs I. dem neuen König Shapur I. (242-273) seine Aufwartung zu machen. Von König Shapur erhielt er dann die Erlaubnis, seine Lehre auch im Perserreich zu verbreiten. Es scheint sogar, als sei Mani als Metropolit der babylonischen Christen eingesetzt worden. Er nahm im Gefolge des Königs am Feldzug gegen die Römer Teil und machte weite Missionsreisen. Er bereiste ein Gebiet, das sich heute über sieben verschiedene Staaten ausdehnt: Persien, Pakistan, Afghanistan, Teile der früheren Sowjetunion, Türkei, Irak, Syrien. Andere Missionare gingen in seinem Auftrag ins Römische Reich[18].

Ein wichtiges Merkmal des Manichäismus war die extreme Askese, die zu einer radikalen Absage an alle Dinge dieser Welt führte. Dies schloss natürlich auch Dinge ein, die gemeinhin als nützliche Tätigkeiten gelten, den Ackerbau etwa. Dadurch stieß Mani mit seiner Lehre auch auf sehr schroffe Ablehnung. König Shapur[19] ließ ihn zwar noch gewähren und auch sein Sohn Hormizd duldete Mani, doch dieser starb bald und sein Nachfolger Bahram stand Mani feindselig gegenüber. Seine zoroastrischen Priester, allen voran der Hohepriester Kardir, der eine Reform der zoroastrischen Staatskirche anstrebte, überzeugten ihn, dass die manichäische Religion den Ruin des persischen Staates heraufbeschwören würde. So warf der König Mani vor: "Wozu seid ihr nütze? Ihr seid weder Krieger noch Jäger" und ließ ihn verhaften. Mani starb im Frühjahr 276 nach 26 Tagen im Gefängnis. Sein Leichnam wurde nach der Art, wie man mit Ketzern verfuhr, verstümmelt und vor der Stadt zur Schau gestellt.[20].

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3. Die manichäische Kirche

Mani hatte sehr schnell die meisten Christengemeinden des persischen Reiches mit ihren Bischöfen für sich gewonnen, wobei sicherlich seine Einsetzung als Metropolit eine wichtige Rolle gespielt haben mag, da ihm hierdurch sozusagen im Handstreich die christlichen Gemeinden zugeführt wurden[21].

Mit Duldung des Königs schuf er nun eine streng hierarchisch gegliederte manichäisch-christliche Kirche. Ihr Oberhaupt war Mani selbst. Auf ihn folgten 12 Lehrer[22], die den 12 Jüngern Jesu entsprachen. Jedem dieser Lehrer unterstanden sechs Bischöfe[23] , das ergibt 72, was wiederum den 72 Jüngern des Lukasevangeliums entspricht. Auf jeden Bischof kamen 5, also insgesamt 360 Presbyter. Auf diese Presbyter folgten die Auserwählten[24], die sich zur streng asketischen Lebensführung gemäß der Lehre verpflichtet hatten. Zu guter Letzt gab es schließlich die Gruppe der Hörer[25], die ein frommes Leben führten und die Auserwählten mit Speise, Trank, Kleidung und Unterkunft versorgten[26].

Die Auserwählten übten sich in extremer Askese: Sie lebten in Ehelosigkeit, aßen kein Fleisch und tranken keinen Wein. Allgemein war ihnen das Töten oder Beschädigen von Lebewesen untersagt, d.h. also das Töten von Tieren war verboten, auch das Schneiden von Getreide galt als Töten. Pflücken von Obst wurde als Beschädigung der Bäume angesehen und nach Möglichkeit sollte nicht einmal Gras niedergetreten werden[27].

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4. Das System

Das manichäische System gliedert sich in drei große Abschnitte: Der Anfang beschreibt die antagonistischen Prinzipien Licht und Finsternis, ihre ursprüngliche Getrenntheit. Hier werden die Grundbegriffe der manichäischen Erlebniswelt und ihres Wertesystems definiert. Der große mittlere, nochmals in drei Schritte gegliederte Teil beschreibt den Grund für die Mischung der beiden Prinzipien, die Erschaffung der Welt und die manichäische Kosmologie. Der Schluss erzählt schließlich vom letzten Gericht und dem, was danach kommt.
4.1 Anfang (initium)

Am Anfang waren nach der Lehre Licht und Finsternis getrennt. Auf der Seite des Lichtes befand sich Gott, der Vater der Größe, und um ihn war alles Frieden und Schönheit. Die Natur des Lichtreiches ist Harmonie, Glanz und umfassendes Wissen. Auf der Seite der Finsternis aber war das Böse, die Finsternis und die Materie. Die Herrscher der Finsternis[28] waren alle zersplittert und verfeindet, ausschließlich damit beschäftigt, sich zu bekriegen und von sinnlosen Begierden, Gefräßigkeit und Torheit regiert, d.h. die Finsternis stellt eine zersplitterte Vielheit dar[29].

Bei Gott sind die fünf Tugenden: 1) Vernunft, 2) Gedanke, 3) Klugheit, 4) Erwägung, 5) Überlegung. Beim Fürsten der Finsternis ist das Gegenteil: 1) dunkle Vernunft - Rauch - Hass, 2) dunkler Gedanke - Sturm - Unglaube, 3) dunkle Klugheit - Finsternis - Begierde, 4) dunkle Erwägung - unreines Wasser - Zorn, 5) Dunkle Überlegung - schlechtes Feuer - Dummheit[30].

Der Fürst der Finsternis ist gleichermaßen klug und dumm. Spricht er mit seinen Untergebenen, so erkennt er alle ihre Gedanken und Pläne, sie können nichts vor ihm verbergen. Er kann jedoch nur erkennen, was ihm unmittelbar unter die Augen kommt. Alles Ferne, den Anfang und das Ende erkennt er nicht und er bedenkt nicht, was gestern war oder was die Folgen seines Handelns sind. Er will, dass seine Wünsche augenblicklich erfüllt werden. Er ist von ungeheurer Macht, seine Erscheinung und seine Stimme sind schrecklich[31].

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4.2 Mitte (medium)

Der mittlere Abschnitt des mythischen Dramas beschreibt die Vermischung von Gut und Böse und die Maßnahmen Gottes, diese Vermischung wieder rückgängig zu machen. In diesem Teil wird die Weltgeschichte beschrieben. Er zerfällt seinerseits noch einmal in drei Teile. In der ersten Periode des Weltgeschehens beginnt der Kampf zwischen Licht und Finsternis und die Mischung von Gut und Böse. In der zweiten Periode erfolgt die Erbauung des Kosmos zur Errettung der in der Materie gefangenen Teile des Urmenschen. In der dritten Periode schließlich erfolgt die Destillation des Lichtes aus der Materie.

4.2.1 Schritt 1: Der Urmensch (= die Weltseele)

Der ewige Kampf der Finsternis ist eine ungeordnete und chaotische Bewegung der Materie. Die erste Periode beginnt, als die Finsternis bei ihrem Kampf zufällig in die Nähe des Lichtreiches gerät. Die Herrscher der Finsternis erblicken das Licht, dies erfüllt sie mit Staunen und Gier und sie beenden ihren Krieg und verbünden sich, um das Licht gemeinsam zu rauben[32]. Gott erkennt zwar die Gefahr, doch die Lage ist schwierig, denn das Lichtreich ist nicht in der Lage, Schaden zuzufügen. Somit ist es auch nicht auf einen Verteidigungskrieg vorbereitet. Gott muss daher einen anderen Weg zur Verteidigung finden. Er lässt eine Emanation aus sich hervorgehen, die Mutter des Lebens, und diese gebiert den Urmenschen[33].

Der Urmensch ist nicht identisch mit Adam. Adam wird zu einem späteren Zeitpunkt des Dramas vom Fürsten der Finsternis und seiner Gefährtin in Fleisch und Blut erschaffen. Da Gott frei ist von dem Makel der geschlechtlichen Zeugung, erfolgt die Erschaffung des Urmenschen durch "Rufung", d.h. er hat Gedanken und diese werden Wirklichkeit. Zunächst ruft er die Mutter des Lebens und das Leben ist da. Die Mutter des Lebens wiederum ruft den Urmenschen. Dieser ist keine materielle Erscheinung, sondern bezeichnet die Weltseele, an der alles Leben Anteil hat. In den griechischen Texten wird diese Weltseele als Psyche bezeichnet[34].

Dieser Urmensch nun, die Weltseele, wird von Gott zur Verteidigung des Lichtreiches zum Kampf ausgesandt. Um sich zu wappnen, ruft der Urmensch fünf Söhne, die ihm als Rüstung dienen: 1) Luft-Vernunft-Liebe, 2) Reiner Wind-Gedanke-Glaube, 3) Licht-Klugheit-Vollendung, 4) Reines Wasser-Erwägung-Geduld und 5) Reines Feuer-Überlegung-Weisheit. Diese fünf reinen Elemente stehen entsprechenden fünf unreinen auf der Seite der Finsternis gegenüber[35].

Nach Manis Lehre besitzen die fünf reinen Elemente je einen pneumatischen, also geistigen, und einen psychischen, also seelischen, Aspekt, d.h. jedes Element ist in seinem pneumatischen Aspekt auf die intellektuellen Tugenden und in seinem psychischen Aspekt auf die seelischen Tugenden Gottes bezogen. Beispielhaft drückt dies auch aus, dass die Spielarten der Vernunft und die seelischen Tugenden zum Rüstzeug einer jeden Seele gehören, um das Leben schadlos zu bestehen[36].

Im Krieg des Urmenschen gegen die Mächte der Finsternis siegen und verlieren zunächst beide Seiten gleichermaßen, was jedoch dem Plan Gottes entspricht. Als der Herr der Finsternis den Urmenschen erblickt, erkennt er in ihm ein Lichtwesen. Zwar war sein Ziel die Eroberung des Lichtreiches, aber dieses Licht will er sofort haben. So stürzen sich die Mächte der Finsternis auf den Urmenschen, zerreißen ihn in kleine Stücke und fressen diese dann auf. Diese vermeintliche Niederlage des Lichtes ist aber in Wahrheit sein Triumph, denn die Mächte der Finsternis werden nun von innen mit Licht erfüllt, sind also gleichsam mit Licht kontaminiert und dadurch geschwächt[37].

Wenngleich sich der Urmensch auch wissentlich geopfert hat, wurde dieser Ausgang für die Weltseele dennoch eine Katastrophe. In viele kleine Stückchen zerrissen und von der Finsternis verschlungen, hat der Urmensch seine Vernunft und sein Bewusstsein verloren. Sein Licht vermischt sich mit der Finsternis und seine reinen Elemente mit den unreinen der Söhne der Finsternis[38]. Gut und Böse sind nun vermischt und die Aufgabe des Menschen liegt darin, moralisch wieder zu erwachen und das Gute vom Bösen zu trennen. Überhaupt ist der Begriff des Trennens ein zentrales Konzept des manichäischen Systems, das hier seine mythische Begründung findet. Die Seele muss sich aus der Materie, dem Körper, lösen, um sich mit der Weltseele, von der sie ein kleiner Teil ist, zu vereinigen, wodurch sie dazu beiträgt, dass der Urmensch in seiner Ganzheit und seinem Glanz wieder hergestellt wird.

Im weiteren Verlauf des Mythos wird berichtet, wie ein Teil der über unzählige Körper verteilten Weltseele zu Bewusstsein gelangt und Gott im Gebet um Hilfe anruft. Gott empfindet Mitleid und beschließt, der Weltseele zu helfen. In der nun folgenden zweiten Berufung erschafft er eine Reihe guter Wesenheiten: Er ruft den "Geliebten der Lichter", der ruft den "Großen Baumeister", dieser ruft den "Lebendigen Geist"[39], der seinerseits fünf riesige Söhne ruft. Diese sind 1) Splenditenens, "Halter der Lichter" - Vernunft, 2) Rex honoris, "König der Ehren" - Gedanke, 3) Rex gloriosus, "der ruhmreiche König" - Klugheit, 4) Adamas, "Diamant des Lichts" - Erwägung und 5) Atlas - Überlegung[40].

Der Geliebte der Lichter und der Lebendige Geist steigen nun gemeinsam hinab, finden den verschlungenen Urmenschen und der lebendige Geist ruft ihn. Daraufhin erwacht er und der lebendige Geist befreit die bewusste Weltseele[41], die nun wieder zur Mutter des Lebens und von dort zu Gott aufsteigt. Zwar ist damit der größte Teil der Seele des Urmenschen gerettet, aber ein Teil ist noch in der Materie gefangen, daher beschließt Gott, eine Erlösungsmaschinerie, den Kosmos, zu erschaffen.

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4.2.2 Schritt 2: Kosmogonie (Makrokosmos)

Gott erteilt dem Urmenschen, dem Baumeister, dem Lebendigen Geist und dessen fünf riesigen Söhnen den Befehl, die Finsternis zu bekämpfen und zu unterwerfen. Sie ziehen also zum Kampf aus, töten die meisten Archonten, fangen einen Teil und nur ein paar der Dämonen können entkommen. Die Mächte des Lichtes formen aus ihren Körpern der getöteten Dämonen die Erde und aus ihren Knochen die Berge. Aus ihren abgezogenen Häuten formt die Mutter des Lebens den Himmel. Die gefangenen Archonten werden am Himmelszelt festgenagelt. Da sie Lichtpartikel gefressen hatten, strahlen diese nun als Sterne. Allerdings steht ihr Licht im Dienste der Archonten. Insbesondere gilt dies für die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Durch sie versuchen die Archonten Einfluss auf die Geschicke der Erde im allgemeinen und der Menschen im besonderen zu nehmen[42].

Es ist Gottes Ziel, die Lebenselemente, die Lichtkraft also, aus den Dämonen herauszuziehen. Alles, woraus Leben entsteht - Samen, Eier, Regen und Licht -, besteht nach Mani aus der gleichen Substanz. So sind also die Lebenselemente im Samen der Archonten besonders hoch dosiert. Sexualität kommt nach manichäischem Verständnis vom Teufel - und sie bildet in diesem Teil der Erzählung die Schwäche der Dämonen. Um nun den Archonten den Samen zu entziehen, erscheint der "Lebendige Geist" vor den am Himmel festgenagelten Dämonen als wunderschöne nackte Frau. Darüber geraten die Archonten in heftige Erregung und verspritzen ihr Sperma. Dieses wird gesammelt, zur Lichtsubstanz geläutert und dann vom Lebendigen Geist zu den Himmelsschiffen Sonne und Mond geformt[43].

Als die Schiffe fertig sind, ist noch ein wenig Lichtsubstanz übrig. Diese formt der Baumeister zu den drei großen Rädern: Dem Rad des Feuers, dem des Wasser und dem des Windes. Auf dem Rad des Feuers fährt die Sonne, auf dem Rad des Wassers der Mond und das Rad des Windes ist der Zodiak[44]. Die Achsen der Räder sind nach manichäischer Vorstellung zwar vorhanden, doch bestehen sie aus Lichtpartikeln, so dass sie dem menschlichen Auge unsichtbar sind. Die Achse, um die sich der Zodiak dreht wird als "Säule der Lobpreisung" bezeichnet. Sie ist hohl und es steigen die Gebete, Hymnen und reinen Seelen der Manichäer durch sie zu Gott empor. Alle drei Räder verfügen über derartige Achsen und alle drei Achsen bilden mit ihren Rädern riesige Kreuze, die am Himmel stehen. Am Rad des Windes befinden sich die Zodiakalzeichen und an diesen wiederum ist jeweils ein Schöpfkorb angebracht. Nach der Erschaffung des Kosmos setzt der Lebendige Geist seine Fünf Söhne als Wachhabende über die kosmische Ordnung ein.

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4.2.3 Schritt 3: Die Destillation des Lichtes aus der Materie

Die Mutter des Lebens, der Urmensch und der Lebendige Geist treten nun vor Gott und bitten ihn, das große kosmische Räderwerk in Gang zu setzen und die in der Welt verbliebenen Teile der Seele des Urmenschen herauszudestillieren. Daraufhin beruft Gott aus Erbarmen mit der Seele den Dritten Gesandten[45]. Dieser steigt zu den Schiffen der Sonne und des Mondes hinab und befiehlt, die drei Räder in Gang zu setzen. Der "König der Ehren" beginnt nun das Himmelsgewölbe zu drehen und die Destillation beginnt: Die Schöpfkörbe des Zodiak schöpfen die Lebenssubstanz - Licht, Regen, Samen, Gebete, Hymnen und die Seelen der Frommen nach ihrem Tod - und heben sie am Himmelsgewölbe empor bis hin zum Mondschiff. Dort kippen die Körbe und gießen ihren Inhalt vierzehn Tage lang in das Mondschiff. Im Mond wird die Lebenssubstanz nochmals gereinigt. Dabei sammelt sich alles, was nicht ganz sauber ist, im Bauch des Schiffes, wo sich schließlich ein Ventil öffnet, so dass die unsauberen Teile wieder auf die Erde zurückregnen. Das reine Licht aber wird zur Sonne weitergeleitet. So kann also ein Manichäer im Zu- und Abnehmen des Mondes beobachten, wie Gott die menschlichen Seelen aus der Verstrickung des Fleisches befreit und zur Seligkeit führt[46]. Von der Sonne aus gelangt die Lichtsubstanz dann an einen jenseitigen Ort, wo der Große Baumeister eine neue Lichtwelt erschafft, in der am Ende der Zeit alles Licht versammelt und in alle Ewigkeit vor einem Zugriff durch das Böse bewahrt wird.

Ähnlich wie der Makrokosmos ist auch der Mikrokosmos, der menschliche Körper, ein Apparat zur Destillation des Lichtes. Wenn ein Mensch isst, dann wird in seinem Körper das Licht von dem unbrauchbaren Rest, der dann später wieder ausgeschieden wird, getrennt. Die wertvolle Lichtsubstanz kreist dann weiterhin im Inneren und nährt gleichermaßen die gefangene Seele und den Körper. Der feinste Teil der Nahrung wird vom Kopf des Manichäers in Gebete und Hymnen verwandelt und steigt dann in dieser Form zum Himmel empor[47]. Aus diesem Grunde wurden beim vegetarischen Mahl der Manichäer Gebete und Hymnen gesprochen. Indem die Electi so ihre Nahrung zu sich nahmen, hatten sie unmittelbaren Anteil am Heilsgeschehen. Sie trennten das Gute vom Bösen und ließen es in gereinigter Form durch die Säule des Lobpreises zum jenseitigen Lichtreich aufsteigen[48].

Mit Beginn der Drehung erfasst die an den Himmel gehefteten weiblichen Dämonen, die schwanger sind, ein Schwindel und sie erleiden Fehlgeburten, die auf die Erde fallen. Aus ihnen werden später nacheinander die Pflanzen, die Tiere und der Mensch[49].

So drückt also der Kosmos einen ersten Sieg des Lichtes aus, doch das Böse ist damit noch lange nicht vernichtet. In den Dämonen ist ein Anteil des göttlichen Lichtes enthalten und dieses muss ihnen weiterhin entzogen werden. Zu diesem Zweck wendet der Dritte Gesandte die gleiche Taktik an wie der Lebendige Geist vor ihm: Er und seine Gefährten nehmen in den Himmelsschiffen Platz und erscheinen den Dämonen in leuchtender Schönheit, den Archonten weiblich, den Archontinnen männlich. Beim Anblick der Lichtfrauen verspritzen die Archonten ihr Sperma, das zum Mond gebracht und dort geläutert wird. Die Archontinnen aber verlieren, indem der Mond mit seinen schönen Gestalten um die Erde kreist, ihre Eier: die Menstruation entsteht[50].

Die unreinen Teile des Spermas, die aber immer noch einen Teil des Lichtes enthalten, fallen als Regen auf die Erde zurück, woraus die Pflanzen entstehen. Die Menstruation fällt direkt auf die Erde und daraus entstehen die Tiere. Da diese weniger Lichtkraft haben, als die Pflanzen, beginnen sie die Pflanzen zu fressen. Hier beginnt das ewige fressen und gefressen werden.

Jedes Mal, wenn die Dämonen die Himmelsschiffe mit ihren Lichtgestalten sehen, erfasst sie von neuem die Gier, das Licht zu besitzen. So beraten sie sich, was zu tun sei. Ihr Anführer ist Saclas[51] oder Ašaklun und seine Gattin heißt Nebrod oder Nebroël. Saclas verspricht ihnen, dass er eine Lichtgestalt wie die aus den Schiffen für sie erschafft, wenn sie seinen Anweisungen folgen. So lassen Nebrod und er sich die Kinder der Archonten bringen und sie fressen sie auf. Auf diese Weise kommt das Fleischfressen in die Welt. Nachdem sie sich satt gefressen haben, werden sie lüstern und begatten sich - so kommt der Geschlechtsverkehr in die Welt. Nebrod wird daraufhin schwanger und gebiert Adam. Da Saclas und Nebrod mit dem Fleischfressen fortfahren, gebiert sie wenig später auch noch Eva[52].

Alle Pflanzen, Tiere und Menschen sind nach manichäischer Sicht Geschöpfe des Teufels, aber der Mensch stellt das Meisterstück der Archonten dar, denn in ihm sind mehr Anteile des Lichtes enthalten, als in den anderen Geschöpfen. In den Augen der Dämonen erscheint er daher als Ebenbild der himmlischen Lichtgestalten. Für Saclas ist es wichtig, dass sein Mensch im Kampf zwischen Licht und Finsternis auf seiner, des Teufels Seite steht, daher hat er ihn aus Knochen, Sehnen, Adern, Fleisch und Haut geschaffen. In diesen fünf Körperteilen sind die fünf guten Verstandeskräfte eingesperrt und eingeschläfert. Als Wächter sind ihnen die entsprechenden fünf bösen Eigenschaften beigesellt, die dafür Sorge tragen müssen, dass die Gefangenen nicht aus ihrem Schlaf erwachen[53].

Der Körper des Menschen wird also von den Regungen des Teufels regiert, die die göttlichen Anteile versklaven und sie ihren Ursprung vergessen lassen. In den Knochen ist die Vernunft gefangen, mit dem Hass als Wächter. In den Sehnen schläft der Gedanke und wird vom Unglauben bewacht. Im Fleisch liegt die Erwägung in tiefer Bewusstlosigkeit und bei ihr ist der Zorn. In der Haut schließlich ist die Überlegung eingekerkert und die Dummheit ist ihre Wächterin[54].

Gott sieht all dies, empfindet Mitleid und entsendet Jesus, den Erlöser, in Gestalt der Schlange zu Adam. Als Adam nun vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse isst, den ihm der Teufel wohlweislich verboten hat, erlangt er Gnosis, die Erkenntnis, und die göttlichen Verstandeskräfte überwältigen die teuflischen Regungen[55].

Dieser ersten befreienden Offenbarung Gottes an den Menschen, folgen später weitere. Adams Sohn Seth empfängt eine, dann Enosch, Sem und Henoch. Es folgen die Propheten als Gesandte Gottes: Zarathustra in Persien, Buddha in Indien und Jesus von Nazareth in Palästina. In Manis Lehre schließlich sind all diese Offenbarungen zusammengefasst und bilden so die richtige Religion für alle Menschen aller Zeiten[56].

Mit dem Auftreten Manis und der Schaffung der manichäischen Kirche hat sich die Situation des Menschen vor der Endzeit grundlegend geändert, denn erstmals seit der Erbauung der Weltmaschine gibt es nun eine Institution, die den Menschen auf den rechten Pfad führt. Es ist eine Institution zur Erweckung und Einsammlung der Vernunft der Weltseele. Je nach Stellung zur Kirche zerfällt die Menschheit nun in drei Gruppen[57]:
Die manichäischen Electi, die streng nach den Regeln leben, also sich streng vegetarisch ernähren, sexuell enthaltsam sind und den Menschen die Gnosis predigen - sie gelangen nach ihrem Tod direkt in das Lichtreich;
die Auditores, die zwar nicht nach den Regeln leben, aber die Electi mit Nahrung und Kleidung unterstützen, wodurch sie ebenfalls in geringerem Maße am Erlösungswerk teilnehmen;
die Nicht-Manichäer, die den Ruf der manichäischen Prediger nicht hören und der Kirche ablehnend entgegen treten.

Stirbt ein Mensch, so passiert folgendes: Der Tote gelangt auf seinem Weg ins Jenseits zum Thron des Gerechten Richters, wo sich der Weg dann in drei Richtungen gabelt. Die Electi gehen auf den Weg zum Leben, d.h. direkt ins Lichtreich[58]; die Auditores erwartet der Weg der Vermischung und die Verächter der wahren Religion erwartet der Weg des Todes. Den Verstorbenen erwartet hier ein Ebenbild seiner selbst, wie er zu Lebzeiten war. Den Electus erwartet eine wunderschöne Lichtjungfrau, den Nicht-Manichäer ein hässliches Ungeheuer. Tritt ein Electus vor den Thron, so erwarten ihn Engel mit Siegespreisen, die die Teufel verjagen und den Gerechten auf den Weg des Lebens führen. Der Nicht-Manichäer aber wird von den Teufeln gepackt und in die Verdammnis geschleppt. Erscheint ein Auditor vor dem Thron des Richters, so wollen die Teufel ihn packen, da er ja die religiösen Gebote nicht vollständig eingehalten hat, aber die Seelen der Electi treten vermittelnd dazwischen. Da der Auditor durch das Spenden von Kleidung und Nahrung viele gute Verdienste angesammelt hat, wird er vor der Verdammnis bewahrt und auf den Weg der Vermischung geführt, um in der folgenden neuen Existenz vielleicht selber als Electus oder als Speise eines solchen zur Befreiung zu gelangen[59].

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4.3 Ende (finis)

Der Prozess der großen Destillation dauert so lange an, bis alle Seelenteile des Urmenschen, die gerettet werden können, eingesammelt sind. Ist dies erreicht, so wird der Urmensch als großes Menschenbild wieder zusammengesetzt. Der Kosmos hat damit seinen Zweck erfüllt und das Weltende tritt ein.

Zunächst werden beim jüngsten Gericht die "Schafe von den Böcken" getrennt. Die Posaune des letzten Gerichtes ertönt und alle Menschen werden vor den Weltrichter gebracht. Dieser dankt den Guten, weil sie ihn, als er in der Gestalt eines Bettlers zu ihnen kam, mit Speise und Trank versorgt haben. Die Bösen verurteilt er zum ewigen Feuer, weil sie ihm nichts gaben. Die Auditores also finden Gnade vor dem Weltenrichter, die Nicht-Manichäer aber kommen in die Verdammnis[60].

Da der Kosmos nun nicht mehr benötigt wird, verlassen die fünf Riesen, die auf Geheiß des Lebendigen Geistes Wache hielten, ihren Platz und gehen zu den anderen ins Lichtreich. Der Kosmos, der nun nicht länger von Atlas getragen wird, stürzt in sich zusammen und geht in Flammen auf. Dieses Höllenfeuer lodert 1468 Jahre, verbrennt alles, was auf der Welt zurückgeblieben ist und schmilzt es zu einem riesigen Klumpen, dem Bolos oder Globus horribilis, ein. Reste der einst zerteilten Urseele, die nicht gerettet werden konnten, bleiben in diesem Klumpen aus konzentriertem Bösen und sind für immer verdammt[61]. Der Globus horribilis wird nun noch mit einem riesigen Stein beschwert und Wächter achten darauf, dass im nichts Böses mehr entweichen kann. Licht und Finsternis sind nun wieder wie am Anfang getrennt und das Böse ist für immer besiegt[62].

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Quellen

Adam, Alfred (Hrsg.)
1969 Texte zum Manichäismus.

Andresen, C./Gigon, O./Hornung, E./ Rüegg, W. (Hrsg.)
1980 Die Gnosis. Dritter Band: Der Manichäismus. Zürich-München

Bryder, Peter (Hrsg.)
1988 Manichaean Studies. Lund

Klíma, Otakar
1962 Manis Zeit und Leben. Prag

Merkelbach, Reinhold
1986 Mani und sein Religionssystem. Opladen

Ort, L.J.R.
1967 Mani: A religio-historical Description of his Personality. Leiden

Rudolph, Kurt
1980 Die Gnosis. Wesen und Geschichte einer antiken Religion. Leipzig

Sloterdijk, P./ Macho, T.H.
1993 Weltrevolution der Seele. Zürich

Stoyanov, Yuri
1994 The Hidden Tradition in Europe. London

Walker, Benjamin
1992 Gnosis: Vom Wissen göttlicher Geheimnisse. München

[1] Walker 1992: 228

[2] Walker 1992: 229

[3] Walker 1992: 11; Rudolph 1980: 7

[4] Walker 1992: 18

[5] Walker 1992: 143

[6] Quispel, Gilles: Das gnostische Weltgefühl. In: Sloterdijk/Macho 1993: 242-245

[7] Rudolph 1980: 354

[8] Klíma 1962: 217

[9] gr. Pattikos, lat. Patecius

[10] Andresen et al.: 21

[11] oder auch Elkesai, Elxai, dh.h. "verborgene [Gottes-]Kraft"

[12] Rudolph 1980: 355; Andresen et al.1980: 22-23

[13] der "Zwilling", "Paargenosse", "Gefährte"

[14] des Parakleten

[15] Rudolph 1980: 355; Klíma 1962: 237-238

[16] Merkelbach 1986: 14; Rudolph 1980: 355

[17] Merkelbach 1986: 15

[18] Rudolph 1980: 355-356; Merkelbach 1986: 7-8; Klíma 1962: 252-254

[19] 241 - 272 n. Chr.

[20] Rudolph 19980: 356; Merkelbach1986: 8-9

[21] Merkelbach 1986: 7

[22] magistri

[23] episcopi

[24] electi

[25] auditores, Katechumenoi

[26] Merkelbach 1986: 8 Andresen et al. 1980: 142

[27] Andresen et al.1980: 40-41; Merkelbach 1986: 8; Adam 1969: 37

[28] gr. Archonten

[29] Adam 1969: 13; Merkelbach 1986: 18; Andresen et al. 1980: 30, 103

[30] Adam 1969: 16; Merkelbach 1986: 18

[31] Merkelbach 1986: 18

[32] Adam 1969: 13-14

[33] Adam 1969: 14, 16; Andresen et al. 1980: 30; Merkelbach 1986: 19

[34] Merkelbach 1986: 19

[35] Adam 1969: 17; Andresen et al.1980: 30; Merkelbach 1986: 19

[36] Merkelbach 1986: 20

[37] Adam 1969: 14, 17; Andresen et al. 1980: 30-31; Merkelbach 1986: 20

[38] Andresen et al. 1980: 30-31

[39] bei Augustinus der spiritus potens

[40] Adam 1969: 17-18

[41] Adam 1969: 18

[42] Adam 1969: 19; Merkelbach 1986: 22

[43] Adam 1969: 19; Merkelbach 1986: 23

[44] Merkelbach 1986: 23; Adam 1969: 19

[45] tertius legatus

[46] Adam 1969: 15, 41

[47] Adam 1969: 38

[48] Merkelbach 1986: 25-26

[49] Andresen et al.: 107; Adam 1969: 20-21; Merkelbach 1986: 26-27

[50] Adam 1969: 20-21

[51] aram. "der Tor"; Merkelbach 1986: 27

[52] Adam 1969: 21-22, 81; Merkelbach 1986: 27

[53] Andresen et al. 1980: 182; Merkelbach 1986: 28-29

[54] Merkelbach 1986: 28

[55] Andresen et al. 1980: 141; Adam 1969: 22-23

[56] Adam 1969: 5-6; Ort 1967: 117-127

[57] Merkelbach 1986: 30

[58] Andresen et al. 1980: 257

[59] Adam 1969: 8; Merkelbach 1986: 31; Andresen et al. 1980: 140

[60] Merkelbach 1986: 32

[61] Andresen et al. 1980: 35, 120-121; Adam 1969: 81; Merkelbach 1986: 32-33

[62] Merkelbach 1986: 33

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