Vajrayana-Buddhismus

Samstag, 14. Februar 2015

Alles ist ohne eine Essenz

"Das ist, was Dharma-Praktizierende verstehen müssen: Dass Samsara oder Nirvana zur Gänze ohne Essenz ist oder unwahr wie dieser Film. Bis wir das sehen, wird es sehr schwer für den Dharma sein, in unseren Geist einzusinken. Wir werden immer fortgetragen, verführt vom Glanz und der Schönheit dieser Welt, durch all den Offensichtlichen Erfolg und das Scheitern. Doch wie auch immer, wenn wir sehen, und sei es auch nur für eine Sekunde, dass diese Erscheinungen nicht wirklich sind, so werden wir eine gewisses Vertrauen erlangen. Das bedeutet nicht, dass wir nach Nepal oder Indien abdüsen und ein Mönch oder eine Nonne werden müssen. Wir können auch weiterhin unsere Jobs behalten, einen Anzug und einen Schlips tragen und jeden Tag mit unserer Aktentasche ins Büro gehen. Wir können uns weiterhin verlieben und unseren Geliebten Blumen darbringen, Ringe tauschen. Aber irgendwo drinnen gibt es etwas, dass all das ohne Essenz ist."

"This is what the dharma practitioner needs to understand — that the whole of samsara, or nirvana, is as essenceless or untrue as that film. Until we see this, it will be very difficult for dharma to sink into our minds. We will always be carried away, seduced by the glory and beauty of this world, by all the apparent success and failure. However, once we see, even just for a second, that these appearances are not real, we will gain a certain confidence. This doesn't mean that we have to rush off to Nepal or India and become a monk or nun. We can still keep our jobs, wear a suit and tie and go with our briefcase to the office every day. We can still fall in love, offer our loved one flowers, exchange rings. But somewhere inside there is something telling us that all this is essenceless."

Dzongsar Jamyang Khyentse Rinpoche

Donnerstag, 12. Februar 2015

Verständnis des abhängigen Entstehens

"Phänomene schmücken die Leerheit, doch korrumpieren sie niemals. Wenn du ein gründliches Verständnis hast hinsichtlich der Weise, in der Phänomene aus dem abhängigen Entstehen hervorgehen, dann wird es nicht schwierig für dich, die Sicht der Leerheit zu verstehen, während du in der Meditation verweilst. Wenn du dann aus solch einer Meditation wieder auftauchst und den Pfad der Aktivität betrittst, dann wirst du klar die direkte Beziehung zwischen Handlungen und ihren Resultaten verstehen. Das wird dich dazu befähigen, leicht zwischen positiven und negativen Handlungen unterscheiden zu können."

Kyabje Dilgo Khyentse Rinpoche

Mittwoch, 11. Februar 2015

Die Notwendigkeit des Studiums

Heutzutage geben viele Leute nur vor, Zuflucht zum Buddhismus zu nehmen, während sie niemals systematisch den Buddhadharma studieren; sie können nicht als echte Buddhisten gezählt werden. Warum? Stellt euch einen Studenten vor, der sich in eine Schule eingeschrieben hat, aber keinerlei Kurs besucht; selbst wenn er über ein Jahrzehnt in dieser Schule wohnt, kann man ihn auch nicht als Student dieser Schule bezeichnen.

~ Khenpo Sodargye

Kontinuierliche Praxis

Wir sollten am Anfang des Pfades immer realistisch sein und verstehen, dass es kein Fall von Erfahrungen unmittelbarer Ergebnisse sein wird oder dass unsere Praxissitzungen sich kontinuierlich von Tag zu Tag verbessern. Es wird dabei auf und ab gehen - unsere Praxis mag vielleicht heute gut laufen, aber morgen tut sie das möglicherweise nicht.

Wenn wir uns mit dieser Tatsache abfinden und unsere Praxis jeden einzelnen Tag fortsetzen, egal, was in der vorangegangenen Sitzung passiert ist, und ohne an jeglichen Hoffnungen, Erwartungen oder Ängsten, was in der nächsten Sitzung passieren könnte, festzuhalten, so werden mit der Zeit definitive Zeichen eines anhaltenden Fortschrittes erscheinen - und das ist eine garantierte Nebenerscheinung der Beständigkeit.

Wir stellen dann nicht nur fest, dass es in der formellen Praxis öfter gut als schlecht läuft, darüberhinaus fangen wir auch an, andere Zeichen des Fortschrittes zu erfahren, die sich in unser tägliches Leben schleichen - positive Emotionen an Stelle von negativen fangen an, ganz mühelos aufzutauchen.

Je mehr wir all diese Zeichen erleben, desto mehr sind wir inspiriert, auf dem Pfad weiterzumachen - und das Leben des Praktizierenden wird wahrhaft freudvoll.

~ Chamtrul Rinpoche

Montag, 9. Februar 2015

Lied der Verwirklichung / Song of Realisation

Lied der Verwirklichung

https://www.youtube.com/watch?v=BGNYwuWWOuw  


Om mani padme hum hrih   
Es ist ein Lied, a la te lo   
Das ist die Art, wie ich das Lied singe!  
A la! Das ist die Weise, wie meine Stimme herbeiruft!   
Ich bitte den Vater Vidyadhara Pema Tötreng Tsal   
Aus dem unsichtbaren Land der Emanationen   
Hierherzukommen, um meiner Mütter willen: Den sechs Klassen von Wesen.  
Mögen alle die Buddhaschaft erlangen.  
Ich erkenne diese Erde nicht als Erde,   
Sie ist eine blumengeschmückte Versammlungshalle.  
Ich erkenne mich nicht als mich,   
Ich bin der erhabene Sieger, das wunscherfüllende Juwel.  
Ich erkenne dieses Lied nicht als Lied,   
Es ist das Gelächter des glorreichen Heruka.   
Ich bete zu den Guru-Gebietern,  
Schaut voller Mitgefühl auf euer Kind, das in den Bergen verweilt,  
Schaut voller Mitgefühl auf euer Kind, das in den Bergen verweilt.   
In dieser menschlichen Existenz, die nur einmal erlangt wurde,  
Möge ich die Ziele dieses und der ztukünftigen Leben vollenden.  
Wenn ich die sieben erhabenen Reichtümer des Geistes sehe,  
Dann gibt es für mich keine Notwendigkeit für das Leid der Armut.  
Wenn ich erhalten werde von Meditation und Erfahrungen,  
Dann gibt es für mich keine Notwendigkeit für das Leid von Hunger und Durst.  
Wenn mein Körper die Hitze Chandalis entzünden kann,  
Dann gibt es für mich keine Notwenigkeit für das Leid physischer Kälte.  
Wenn ich den Geist als die große Glückseligkeit des Dharmakaya sehe,  
Dann habe ich keine Angst vor dem Sumpf Samsaras unter mir.  
Wenn ich im grundlegenden Leuchten weile,  
Dann strebe ich nicht nach Buddha-Gefilden über mir.  
Diese Sicht des glorreichen hervorragenden Gurus  
Ist die gehegte Praxis, die ich besitze.   
Wenn ich meinen eigenen Geist nicht erkenne,  
Wo immer sonst ich suche,   
Ich werde nichts erlangen.   
In allen Aktivitäten des gehens, sitzens, essens und schlafens,   
Kultiviert Erfahrung ohne Anhaftung gegenüber allem, was erscheint!   
Die sechs Klassen der Wesen in Samsara,  
Nehmt sie in eure Obhut, ohne sie je zu vergessen.   
Was auch immer an guten Qualitäten erscheint,  
Bringt sie den Buddhas dar und erfreut sie.   
Was auch immer an üblen Leiden erscheint,   
Denkt, dass sie alle aus früheren Handlungen stammen.  
Das Spiel der Erscheinungen und Formen  
Meditiert, dass sie alle rein sind, der Dharmakaya.   
Was auch immer für Klänge gehört werden,   
Meditiert, dass sie die wiederholten Mantras der drei Kayas sind.   
Was immer an Gutem oder Schlechtem im Geist erscheint,  
Meditiert, dass es das Spiel des Dharmakayas ist.   
Verpflichtungen sind die Wurzel des Dharma,   
Es ist essentiell, sie wie die eigenen Augen zu schützen.   
Praxis in Einsamkeit,   
Unbefleckt vom Schlamm Samsaras -   
Ohne von schlechten Gefährten verunreinigt zu werden,   
Praktiziert ohne Auslassungen die Rituale der sechs täglichen Sitzungen.   
Zorn gegenüber Feinden und Liebe gegenüber Freunden   
Sollte in den Pfad transformiert werden, ohne Partei zu ergreifen.   
Gold und Silber, Erde und Steine   
Ruhen in ihrem einen Geschmack.   
Das eigene Heimatland und Haus  
Sollte auf Abstand gehalten werden, frei von Anhaftung.   
Wenn der Dharma-Praktizierende an seinem Haus anhaftet,   
So wird er schlechte Taten vollbringen und Leid erfahren.   
Wenn der göttliche Dharma nicht praktiziert wird, so wird es große Reue geben.   
Betrügt nicht die Toten  
Durch das Nicht-Erlangen des ursprünglichen Grundes.   
Habt kein großes Verlangen nach religiösen Opferungen,   
Ohne die Vereinigung der Erzeugungs- und Vollendungsstufen.   
Seid keine Führer, die den Pfad lehren,   
Ohne selbst die Glückseligkeit auf dem eigenen Pfad erfahren zu haben.   
Gebt keine Ermächtigungen und führt keine Rituale für die Toten aus,   
Während ihr noch keine Siddhis erlangt habt, welche Gottheit auch immer ihr praktiziert.   
Spielt keine Hellsichtigkeit vor,  
Während sich noch gar keine unbefleckte Verwirklichung gezeigt hat.   
Enthaltet euch des Genusses von Frauen, Fleisch und Alkohol,   
Wenn ihr keine Übertragung durch die Dakinis erhalten habt.   
Lehrt andere keine nihilistische Sichtweise und Meditation,  
Denn das Notwendige ist in euch selbst noch nicht gereift.   
Verdreht nicht die Regeln des Karma,   
Richter euer Streben auf die Yidam-Gottheit.   
Diese Verpflichtungen und Gelübde sind die Wurzeln des Dharma,   
Sie sollten gehalten werden, selbst auf Kosten des eigenen Lebens.   
Mit intensivem Bedauern bereut aus tiefstem Herzen   
Eure vergangene Verursachung schlechten Karmas.   
Versammelte Leute!   
Behaltet dies in eurem Geist!   
Wenn ihr dieses Lied versteht, so wird es Melasse für eure Ohren sein.  
Wenn ihr es aber nicht verstehen könnt, dann habt ihr keine Verbindung zu diesem Lied.

(Übers. O. Ohanecian)





Song of Realization   

Om mani padme hum hrih   
It’s a song, a la te lo   
That’s the way I sing the song!   
A la! That's the way my voice summons!   
I ask Father Vidyadhara Pema Tötreng Tsal   
In the invisible land of emanations   
To come for the sake of my mothers: the six classes of beings.   
May all achieve buddhahood.   
I do not recognize this earth as earth   
It is an assembly hall adorned by flowers.   
I do not recognize me to be me   
I am the supreme victor, the wish-fulfilling jewel.   
I do not recognize this song to be a song   
It is the laughter of the glorious heruka.   
I pray to the lord gurus   
Look with compassion upon your child who stays in the mountains   
Look with compassion upon your child who stays in the mountains.   
In this human existence that is attained just one time   
May I accomplish the goals of this and future lives.   
When I see the seven sublime wealths of the mind   
I have no need for the suffering of poverty.   
When I am sustained by meditation and experiences   
I have no need for the suffering of hunger and thirst.   
When my body can ignite the heat of chandali   
I have no need for the suffering of physical cold.   
When I see the mind as the great bliss of the dharmakaya   
I have no fear of the swamp of samsara beneath me.   
When I reside in the ground luminosity   
I have no aspiration for buddha realms above me.   
This view of the glorious excellent guru   
Is the cherished practice that I possess.   
If I do not recognize my own mind   
Wherever else I seek,   
I will not attain anything.   
In all the activities of going, sitting, eating, and sleeping   
Cultivate experience without attachment to whatever arises!   
The six classes of beings in samsara   
Take into your care, without ever forgetting them.   
Whatever good qualities arise   
Offer them to the buddhas and please them.   
Whatever bad suffering arises   
Think that they have all come from past actions.   
The display of appearances and forms   
Meditate that they are all pure, the dharmakaya.   
Whatever sounds are heard   
Meditate that they are the repeated mantras of the three kayas.   
Whatever good or bad arises in the mind   
Meditate that they are the play of the dharmakaya.   
Commitments are the root of the dharma   
It is essential to protect them like one's eyes.   
Practice in solitude   
Unstained by the mud of samsara.   
Without being polluted by bad companions   
Practice without omission the rituals of the six daily sessions.   
Anger towards enemies and love towards friends   
Should be transformed, without bias, into the path.   
Gold and silver, earth and stones   
Rest in their equal taste.   
One's homeland and house   
Should be kept at a distance, without attachment.   
If a dharma practitioner becomes attached to his home   
He will perform bad actions and will experience suffering.   
If the divine dharma is not practiced, there will be great regret.   
Do not deceive the dead   
Through not having attained the primordial ground.   
Do not have a great yearning for religious offerings   
Through not uniting the generation and completion phases.   
Do not be a guide who teaches the path   
While not having seen bliss on your own path.   
Do not give empowerments and perform rituals for the dead   
While not having attained the siddhi of whatever deity one practices.   
Do not be a deceitful clairvoyant   
With no arising of stainless realization.   
Do not enjoy women, meat, and alcohol   
Without having received the transmission of the dakinis.   
Do not teach a nihilistic view and meditation to others   
Because the essentials have not ripened in your own being.   
Do not pervert the rules of karma   
Direct your aspiration to the yidam deity.   
These commitments and vows are the root of the dharma   
They should be kept even at cost of your life.   
With intense regret, repent from your heart   
Your past creation of bad karma.   
Gathered people!   
Keep this in your minds!   
If you understand this song, it will be molasses for your ears   
If you cannot understand it, you have no connection with this song.

Montag, 16. Juli 2012

Introduction to Dzogchen

Namkhai Norbu Rinpoche: Introduction to Dzogchen

http://www.youtube.com/watch?v=6C1wWoPCdfs&feature=related

Vajrayana

Dr. Nida Chenagtsang giving a short explanation of what Vajrayana is.

http://www.youtube.com/watch?v=moUsj3jvQro&list=PL3DAF54BF099AC341&index=113&feature=plpp_video

Dienstag, 24. Mai 2011

Grundlagen des Vajrayana-Buddhismus: Modul 12

Das zwölfte und letzte Modul der "Grundlagen des Vajrayana-Buddhismus" findet am 27.-29. Mai statt. Es beginnt am Freitag um 19.00 Uhr.

Themen des 12. Modules:

- Die Buddha-Körper
- IIkonographie - Bildsprache und Bedeutung
- Zum Aufbau und Verlauf von Ermächtigungen
- Dzogchen - Geschichte, Hintergründe, Grundprinzipien

Mittwoch, 9. März 2011

Grundlagen des Vajrayana-Buddhismus, Modul 11

Das 11. Modul der "Grundlagen des Vajrayana-Buddhismus" findet am 18. bis 20. März statt. Wir beginnen wie üblich am Freitag um 19.00.

Themen des 11. Moduls:

Einleitung

1. Wiederholung und Gesamtschau
1.1 Drei Vehikel
1.2 Philosophische Schulen
1.3 Strömungen des tibetischen Buddhismus
1.4 Dynamisches Sein
1.5 Was war noch gleich Meditation?
1.6 Geistesschulung
1.7 Ein gutes Herz, ein offener Geist

2. Tantra VI
2.1 Wiederholung: Mahayoga, Kyerim und Dzogrim
2.2 Anuyoga
2.3 Dakinis und Schützer II
2.4 Einführung in die tantrische Dämonologie II
Ausblick auf Modul 12
Widmung

Mittwoch, 26. Januar 2011

Dakini Dance aus dem Troma Chod

http://www.youtube.com/watch?v=w8JYiME_NRY&feature=player_embedded

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