Es ist oft leider so. Man kann alles zu einem ego-stützenden Konzept machen. Es ist, als würde man in ein Planetarium gehen und dort die Hebel in die Hand nehmen, anstatt den freien Himmel zu genießen. Ich weiß aber nicht, ob ein Lehrer es allein richten kann, denn auch sein Handeln und seine Worte kann man zum Konzept machen, anstatt sie zu verstehen. Dann heißt es: "Rimpoche hat aber gesagt, man muß.....!"usw. Und wenn man dann fragt: Warum frühstückst Du denn so komische Sachen?", wird gesagt: "Ja, unserer Rimpoche ißt das aber auch jeden morgen." Da kann man dann nichts mehr sagen. Ich glaube, das Grundproblem mit dem Dharma ist für Viele, daß es ein Weg der Befreiung ist. Freiheit kann halt Angst machen, wenn man ein Ego zu verteidigen und sauber zu halten hat. Anstatt eine Erfahrung des Urgrundes zu haben, wo es kein Konzept mehr gibt, keine Rechtfertigung, keine Regel, keine Ampel, keine Gebote und keinen lieben Gott, hält man sich doch lieber an Konstrukte. Wenn es einem schwer fällt, die Verantwortung für seine Aktivitäten zu übernehmen, ruft man nach dem Konzept, um sich zu vergewissern, daß das eigene Ego doch zu den Guten gehört.